Uwe Albrecht macht es und schreibt darüber in seinen Büchern, z. B. fragt er gerne: „Leber, wie geht es dir?“ Als ich davon vor
vielen Jahren zum ersten Mal hörte, war ich erstaunt und zweifelte etwas:
„Häh? Mit den Organen reden?“, dennoch fand ich diese Vorgehensweise witzig und sympathisch. Trotzdem habe ich in Behandlungen (in
meinen Anfängen) gewohnheitsmäßig nur nachgetestet, ob die Organe eines Klienten Stress haben oder nicht.
Heute finde ich das irgendwie zu nüchtern, pragmatisch und relativ verstandesorientiert. Als Anwender brauchen wir natürlich
unseren Verstand. Er sortiert, hinterfragt und fasst zusammen, er ist notwendig, um nicht den roten Faden zu verlieren usw.
Therapeuten sowie Ratsuchende rätseln oft über Symptome. Wer hat nicht schon einmal in Büchern von Louise L. Hay, Christiane
Beerlandt, Jaques Martel etc. nachgeschlagen, was diese oder jene Erkrankung bedeutet?
Je nachdem, wen man behandelt, können die aufgeführten Informationen hilfreich sein. Trotzdem sind die Botschaften nicht für jeden
zutreffend. Deshalb liebe ich den Armlängentest, mit ihm kann ich beispielsweise nachprüfen:
- „Soll ich die Symbolik bzw. Bedeutung eines Symptoms nachschlagen?“
- Hilft mir das Buch (oder die Tabelle) von Autor….. bei der Ursachenforschung weiter?
- Ist es zum höchsten Wohl aller Beteiligten nach Bedarf und Notwendigkeit, wenn ich in der Dorn-Tabelle nachschaue, welches
innere Problem der gestresste Wirbel anzeigt?
- Oder ignoriere ich dies und halte mich nur an die großen innerwise Tester?
Ich persönlich mache das gerne: Herausfinden, was eine Erkrankung zu sagen hat. Erfahrungsgemäß ist jeder Leidende
unterschiedlich, selbst wenn sich die Krankheitsbilder von Patienten komplett gleichen, kann die Ursache eine andere sein. Das betont Uwe immer wieder.
So habe ich mir angewöhnt, die Deutungen der Autoren als Inspiration zu nehmen und auszutesten, welche der verschiedenen
Schlagworte auf den Klienten zutreffen könnten. (Sofern der Test dies bejaht.)
Der Nachteil an der ganzen Sache aber ist: Es besteht die Gefahr, sich doch zu sehr auf die einzelnen Symptome zu fokussieren.
Dabei kann man das Gesamtbild aus den Augen verlieren.
Falls man ins Detail gehen und sich bestimmte Faktoren genauer anschauen muss, wie wäre es mit dieser Alternative:
Warum als Anwender oder Coach nicht einfach ganz unvoreingenommen das Organ oder die irritierte Körperregion direkt fragen (ohne
gleich in irgendwelchen Büchern nachzuschlagen)?
Danach intuitiv wahrnehmen, welche Impulse oder Eingebungen (Bilder, Schlagworte, Personen etc.) auftauchen. Da braucht man
nämlich sein Gefühl (und nicht nur den Verstand).
Der Vorteil ist: Man gebraucht sein Bauchgefühl - es ist ein gutes Wahrnehmungs-Training!
Nehmen wir das Organ "Haut" als Beispiel – ein Klient hatte starke Hautrötungen. Wenn wir sie uns als ein Wesen vorstellen, mit
dem wir sprechen können. Die Haut, ein Organismus, der fühlt, Bedürfnisse hat und in der Lage ist zu kommunizieren…
Visualisiere, Du befindest Dich vor dem Wesen Deiner Haut (oder die des Klienten), nimm dieses Organ in seiner Gesamtheit wahr –
auf allen Ebenen. (Du kannst Dir auch vorstellen, dass das Organ wie ein Kind ist und es Dir direkt, ehrlich und ohne Umschweife antwortet.)
Dann könnte man fragen:
"Liebe Haut, was ist mit dir?“
„Was möchtest du mir mitteilen?“
„Was fehlt dir?“
„Ist dir etwas zu viel?“
„Hast du etwas gespeichert, was du loswerden möchtest?“
„Beeinflusst dich etwas?“
„Was brauchst du, damit es dir besser geht / du wieder heil wirst?“
„Leidest du an einer Emotion (oder mehreren Gefühlen)?"
„Belastet dich ein Thema, Konflikt, Gedanke, eine Überzeugung...?“
„Bist du überhaupt diejenige, die das Problem hat?“
„Oder muss meine Aufmerksamkeit ganz woanders hin?“
usw.
Wer kreativ ist und praktisch viel übt, bei dem tauchen mit der Zeit während der „Intuitiven Diagnostik“ noch weitere passende
Fragen auf. Voraussetzung dazu ist, angebunden zu sein, ein starkes Vertrauen in sich und seine Fähigkeiten zu haben, aber auch die Zuversicht, dass die optimalen Fragestellungen, die
weiterbringen, auftauchen werden...
Ich notiere mir gerne die wichtigsten Impulse und teste sie nach, um mich abzusichern. Danach verfolge ich die Faktoren, die der
Haut am meisten Stress bereiten.
Weiß ich nicht gleich etwas mit dem Impuls anzufangen, frage ich, ob mir einer der großen innerwise Tester mit einem weiteren
Hinweis helfen kann.
Neulich war eine Frau in meiner Praxis, und ich hatte das Gefühl, mit der Schilddrüse direkt zu sprechen. Ich konzentrierte mich
auf sie. In Gedanken stellte ich der Schilddrüse die Frage:
„Was ist mit Dir? Was brauchst Du?“
Die Hände meldeten ein großes Nein, und in mir tauchte spontan der Satz auf: „ICH WILL WAS ERLEBEN!“
Ich fand es höchst interessant, dass die Schilddrüse anscheinend unter der Stagnation leidet, in der sich die Klientin befand
(aufgrund von Zweifeln, Ungewissheit und fehlendem Mut, Entscheidungen zu treffen)!
Vielleicht gefällt auch Dir diese Vorgehensweise. Ich kann jedem nur empfehlen, mit den gestressten oder irritierten Organen,
schmerzenden Stellen usw. direkt zu kommunizieren. Einfach ausprobieren, bevor man mit der Themenklärung und dem Auflegen von Heilkarten beginnt...
Für wen ist das bereits selbstverständlich? Wer hat ebenfalls gute Erfahrungen damit gemacht? Das würde mich interessieren
:)
Liebe Grüße und viel Erfolg beim Ausprobieren
Robert :D